Die beste Zeit für das Vertikutieren ist im Frühjahr und im Herbst.
Dann sind die Temperaturen nicht zu hoch. Der Neuaustrieb des Rasens wird so begünstigt.
Unter Vertikutieren versteht man das Anritzen der Grasnarbe einer Rasenfläche, um Mulch (altes Schnittgut) und Moos zu entfernen und die Belüftung des Bodens zu fördern. Der ursprünglich englische Ausdruck ist aus den Wörtern vertical and to cut zusammengesetzt.
Der erste Vertikutiergang ist im Frühjahr zwischen Mitte April und Anfang Mai zu empfehlen da der Rasen nach dieser Zeit regenerationsfähig ist.
Der Boden wird dabei millimetertief durch scharfe, versetzt angeordnete Messerscheiben eingeschitten.
Der unerwünschte Rasenfilz und abgestorbene Gräser werden aus dem Boden gerissen. Bei Geräten mit Fangsack wird das Material direkt aufgefangen.
Beim Vertikutieren werden zum Teil auch nicht fest verwurzelte Gräser mit herausgerissen. Aus diesem Grund dürfen frisch angelegte Rasenflächen nicht vertikutiert werden.
Nach dem Vertikutieren ist meist eine Düngung zu empfehlen. Je nach Bodenbeschaffenheit sollte der Boden besandet werden. Bei einer nicht mehr dichten Grasnarbe ist gegebenenfalls eine Nachsaat sinnvoll.
Als Faustregel gilt: Der Rasen sollte mindestens drei Jahre alt sein, bevor die erste “Vertikutiererkur” angewendet wird.
Wie entsteht Rasenfilz:
Während des Sommers sammeln sich zwischen den Gräsern Mäh- und Pflanzenreste.
So verfilzt mit der Zeit die Oberfläche-
der Boden dichtet ab, Wasser und Luft und Nährstoffe gelangen
nicht mehr an die Rasenwurzeln.
Die Graspflanzen wachsen schlechter und die Rasenfläche sieht krank und ungepflegt aus.
Oft verwechselt: Vertikutieren und Aerifizieren. Unter Aerifizieren versteht man die Belüftung einer Rasenfläche. Mittels einer Maschine werden 5 bis 9 cm tiefe und fingerdicke Löcher in die Rasenfläche gestochen und nachträglich mit Sand verfüllt. Die Stachel, mit denen die Löcher erzeugt werden, können hohl oder massiv sein. Durch den Vorgang wird die Rasenverdichtung aufgebrochen, es erfolgt ein Gasaustausch, somit wird das Bodenleben der äroben Bakterien und das Rasenwachstum gefördert.
Im Anschluss an das Aerifizieren wird eine Nachsaat und eine Düngung durchgeführt. Auf Golfgrüns wird die Gesamtfläche nach dem Aerifizieren nachgesandet und eingeebnet (abgeschleppt). Aerifizieren wird meist vor einem saisonalen Wachstumsschub des Rasens durchgeführt, also Anfang Mai oder Mitte August. Je nach Boden- und Klimaverhältnissen kann dieses auch variieren, so dass Flächen öfter aerifiziert werden. Bei der Verwendung von kleinen Spoons wird ein Besandungsgang nicht unbedingt durchgeführt (z. B. um eine nasse Stelle zu belüften).
Unser Tipp für den Herbst!
Harken Sie bei trockener Witterung gefallenes Laub zusammen. Es sollte jedoch nicht verbrannt oder einfach weggeworfen werden, sondern ergibt kostbaren Laubhumus, der sich zur Bodenverbesserung und Düngung hervorragend eignet.
Vertikutieren: So geht es richtig.
Regelmässiges Vertikutieren ist zur Gesunderhaltung einer attraktiven Rasenfläche ebenso wichtig wie Mähen und Düngen.
In unseren Breiten kann je nach Wetterverhältnissen von April bis September vertikutiert werden. Unser Tipp: Bei einer Bodentemperatur von ca. 8° C fängt der Rasen an zu wachsen. Das Vertikutieren macht dann Sinn.
Auch das Vertikutieren im Herbst ist zu empfehlen. Der Rasen wird so vor dem Winter noch einmal fit gemacht und unerwünschtes im Sommer gewachsenes Moos wird entfernt.
Folgende Arbeitsschritte sollten Sie beachten:
Vor dem Vertikutieren wird der Rasen möglichst tief gemäht. Eine Schnitthöhe von 4 cm ist dabei ideal.
Bitte beachten Sie das der Boden gut abgetrocknet ist. Das Vertikutieren geht so viel einfacher. Das Gerät wird geschont und die vertikutierten Rillen werden nicht zugetreten.
Die einzustellende Arbeitstiefe am Vertikutierer richtet sich nach dem Ausmass der Verfilzung, dem Grad der Bodenverdichtung und dem Alter des Rasens.
So wird die richtige Arbeitstiefe ermittelt:
Stellen Sie das Gerät auf die Rasenfläche. Die Messer sollten den Boden soeben berühren.
Fahren Sie nun mit dem Vertikutierer mit laufendem Motor ein kurzes Stück auf dem Rasen hin und her. Verändern Sie hierbei die Abeitstiefe so, dass die Messer den Boden noch soeben einschneiden.
Jetzt stehen die Messer des Vertikutieres in der Ausgangsposition, um die Arbeitstiefe einzustellen.
Zu der ermittelten Ausgangsposition wird nun noch das Mass der gewünschten Schnitttiefe hinzugerechnet und entsprechend eingestellt.
Die Schnitttiefe beträgt bei einem gepflegten Rasen etwa 3 mm und bei einer verwilderten Rasenfläche ca. 5 mm.
Es gilt der Grundsatz: Lieber mehrmals in Abständen von einigen Wochen ca. 3 mm tief vertikutieren als einmal zu tief.
Ein gepflegter Rasen braucht normalerweise nur in einer Richtung vertikutiert werden. Der Rasen wird im Laufe der Jahre schonend vertikutiert, wenn Sie bei der nächsten Verwendung das Gerät möglichst versetzt zur vorherigen Richtung benutzen.
Wurde der Rasen mehrere Jahre nicht vertikutiert, sollten Sie ihn einmal in Längst- und nochmals in Querrichtung bearbeiten. Nach einer solchen Prozedur sieht die Rasenfläche oft sehr unansehnlich aus. Aber bald hat sich die Fläche regeneriert und sieht gesund und kräftig aus.
Licht, Luft, Wasser und die Nährstoffe gelangen nun schneller an die Rasenwurzeln und lassen den Rasen dichter und schöner wachsen. Die Erdoberfläche trocknet schneller ab.
Wichtig: Bei Trockenheit muss der Rasen nach dem Vertikutieren bewässert werden.